Übung Vegetationsbrand: Gemeinsames Training mit den Feuerwehren Groß Lobke und Lühnde

Übung Vegetationsbrand: Gemeinsames Training mit den Feuerwehren Groß Lobke und Lühnde

Im August 2025 führte die Freiwillige Feuerwehr Ummeln gleich zwei praxisnahe Übungen zum Thema Vegetationsbrandbekämpfung durch.

Am 12.08.2025 fand die erste Übung in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Groß Lobke statt. Eine Woche später, am 19.08.2025, wurde eine weitere Übung gemeinsam mit den Feuerwehren Groß Lobke und Lühnde mit erweiterter Einsatzlage wiederholt – jeweils unter realitätsnahen Bedingungen auf einem abgeernteten Getreidefeld.

Realistische Übungsbedingungen durch landwirtschaftliche Unterstützung

Die Landwirte der Region ermöglichten diese besondere Form der Ausbildung, indem sie bei der Ernte zweier Getreidefelder jeweils einen rund 20 Meter breiten Streifen Stoppel stehen ließen. Direkt unterhalb der Ähre wurde das Getreide geschnitten, um eine möglichst hohe Brandlast zu erzeugen. Der Streifen zog sich über mehrere hundert Meter Länge.

Zur Sicherung wurde das umliegende Feld gegrubbert, um eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern und ausreichend Löschwasser bereitgestellt.

Taktisches Vorgehen bei der Vegetationsbrandbekämpfung

Im Zentrum der Übung stand das gezielte Entzünden eines Teilbereichs des Streifens, um die Ausbreitung des Feuers in der Vegetation zu beobachten und verschiedene Löschtechniken trainieren zu können.

In der Übung wurden mehrere Elemente miteinander verbunden. Zum einen wurden technische Hilfsmittel der Einsatzfahrzeuge im Bezug auf die Vegetationsbrandbekämpfung analysiert, die unterschiedlichen Löschtechniken erprobt, zum anderen die Zubringung von Löschwasser durch Tanklöschfahrzeuge, sowie die Aufgabenteilung und Einsatz-Kommunikation geübt.

Auf spezielle Gefahren der Brandausbreitung in Vegetationsbränden sowie Einsatztaktiken wurde gezielt eingegangen.

Vielfältige Ausrüstung im Einsatz

Ein weiterer Bestandteil der Übungen war die Vorstellung und Nutzung der vorhandenen Ausrüstung zur Vegetationsbrandbekämpfung. Die Feuerwehren der Gemeinde verfügen unter anderem über:

  • Feuerpatschen
  • Kleinlöschgeräte
  • Löschrucksäcke
  • D-Hohlstrahlrohre, Verteiler und Schläuche
  • Werkzeuge zur Schaffung von Brandschneisen (z. B. Hacken, Spaten, Kettensägen)

Diese Ausrüstung ermöglicht ein flexibles und schnelles Reagieren bei kleineren Flächenbränden – gerade in schwer zugänglichem Gelände.

Unter anderem wurden auch taktische Aspekte besonders beleuchtet:

  • Beobachter: Um eine bessere Übersicht über das Einsatzgeschehen zu bekommen, sind Beobachter (Sicherungsposten) besonders in der Vegetationsbrandbekämpfung notwendig.
  • Ankerpunkt: Das Feuer wurde stets von einem kontrollierten Punkt aus bekämpft – einem sicheren Bereich, von dem aus sich das Feuer nicht weiter ausbreiten konnte. Dies dient der Sicherheit der Einsatzkräfte und bildet den Startpunkt für das weitere Vorgehen.
  • Windrichtung: Ein entscheidender Faktor bei Vegetationsbränden. In der Übung wurde stets mit den Wind gelöscht, um nicht von Rauch und Flammen überrascht zu werden.
  • Brandausbreitung und Flankenangriff: Ziel war es, sich entlang der Flanken – also den seitlichen Ausbreitungszonen – vorzuarbeiten, um den Brand einzuengen. Dies verhindert eine unkontrollierte Frontausbreitung.

Die Einsatzkräfte gingen strukturiert vor, indem sie die Feuerfronten von beiden Seiten her zurückdrängten und so die weitere Ausbreitung unterbanden.

„Pump-and-roll“ unter realen Bedingungen

Die Freiwillige Feuerwehr Ummeln konnte erneut die sogenannte Pump-and-roll-Löschtaktik unter realen Bedingungen trainieren. (Siehe auch vergangene Übung: Übungsdienst – Vegetationsbrand „Pump and Roll“)

Dabei handelte es sich um das Abgeben von Wasser mittels zwei D-Strahlrohren, während das Löschfahrzeug sich langsam fahrend, parallel zu den zu löschenden Bereichen, bewegte. Dies erlaubt eine schnelle und mobile Brandbekämpfung entlang von Flächen, Gräben, Böschungen oder Wegen, ohne den Löschangriff unterbrechen zu müssen.

Praxis für alle

Die Kameraden der Feuerwehr Ummeln hatten die Möglichkeit, mit den verschiedenen Löschgeräten zu arbeiten und dabei wertvolle praktische Erfahrung zu sammeln.

Das Zusammenspiel gerade der unterschiedlichen Feuerwehren und Aufgabenbereiche war sehr interessant.

Der Austausch zwischen den Feuerwehren förderte nicht nur die Zusammenarbeit, sondern auch den Wissenstransfer im Bereich der Vegetationsbrandbekämpfung.

Die beiden Übungstage waren ein voller Erfolg. Durch die realitätsnahen Bedingungen, das koordinierte Vorgehen und den gezielten Einsatz unterschiedlicher Taktiken konnte das Einsatzspektrum der Feuerwehr Ummeln im Bereich Vegetationsbrandbekämpfung deutlich gestärkt werden.

Vielen Dank für die Ausarbeitung und Durchführung, der Möglichkeit zur gemeinsamen praktischen Übung unter realen Bedingungen sowie guten leiblichen Versorgung.

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